Knapp an der Katastrophe vorbei

Zu Beginn der Beratung

Auftraggeber: In unserer Geschäftsführung gibt es eine große Sprachlosigkeit zwischen einem der Geschäftsführer und dem Rest des Gremiums. Wir erreichen uns gegenseitig schon lange nicht mehr. Liegt es an den Strukturen, liegt es an der Art wie wir miteinander umgehen? Wir sind auch darüber uneins. Ich hoffe, die Mediation hilft uns, das zu klären.

Maßnahmen

Es findet eine Mediation statt (geplant: 2 Tage) mit dem Ziel, das Vertrauen wieder herzustellen. Schon am ersten Tag ist zu ahnen, dass es für das Gremium mit dem einen Geschäftsführer nicht mehr geht; zu viele Kränkungen auf der Beziehungsebene, zu viele Unvereinbarkeiten im Arbeitsstil. Die Mediatorin bringt diese Klarheit in den Raum - ein Schock für die betroffene Person, die Mediation wird beendet.

Einige Telefonate - moderiert von der Mediatorin - sind nötig, um einen zweiten Workshop mit der Zielsetzung „gütliche Trennung“ ins Leben zu rufen (1 Tag). Hier findet die gegenseitige Würdigung der beiderseitigen Schwierigkeiten statt, die den Grundstein für eine Einigungsbereitschaft legt. Außerdem werden Interessen und Sorgen hinsichtlich der Trennung ausgelotet, damit diese in einer Trennungsvereinbarung berücksichtigt werden können. Der Anwalt des ausscheidenden Mitglieds nimmt teil und bringt wichtige rechtliche Perspektiven ein.

Nach den Maßnahmen

Auftraggeber (zwei Monate später): So etwas muss ich nicht noch einmal erleben. Als klar war, dass die Zusammenarbeit nicht mehr zu kitten ist, war ich in großer Sorge, dass die am Konflikt Beteiligten und auch die Gesamtorganisation irreparabel Schaden nehmen. Ich bin sehr froh, dass es dank der flexiblen und hartnäckigen Unterstützung der Mediatorin als neutraler Vermittlerin zum zweiten Workshop kam. Ohne diesen wären wir unausweichlich auf eine große, rufschädigende Eskalation zugesteuert; stattdessen gelang es in direkter Kommunikation und mithilfe der Anwälte beider Seiten, eine einvernehmliche Trennungslösung zu finden.