Eine Teamleiterin und ihre Mitarbeiter finden aus der Krise.
Teamleiterin: Zwischen mir und meinem Team läuft es nicht rund. Verschiedene Versuche, darüber ins Gespräch zu kommen – mit Unterstützung von Geschäftsführung und Betriebsrat - hatten eher eine eskalierende Wirkung. Was mir dort vorgeworfen wurde, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Bestimmt mache ich nicht alles richtig; aber solange mir nicht klar ist, was ich beitrage, kann und will ich mich nicht ändern. Außerdem habe ich dem Team auch einiges zu sagen.
Mitarbeiter: Unsere Chefin macht ihren Job eigentlich sehr gut, aber wie sie uns behandelt, das passt oft nicht. Wir fühlen uns dann nicht ernst genommen, nicht gesehen und nicht geschätzt.
Es findet eine eineinhalbtägige Mediation mit der Teamleiterin und ihren Mitarbeitern statt.
Teamleiterin: Ich bin froh, dass die Mediation stattgefunden hat. Mir ist klar geworden, dass ich als sachorientierter Mensch an den Beziehungsbedürfnissen meiner Mitarbeiter glatt vorbeigeredet habe. Wir ticken da sehr unterschiedlich, aber wenn man das weiß, dann wirft man es sich nicht mehr gegenseitig vor, sondern kann damit umgehen. Ich habe außerdem viel Akzeptanz meiner Mitarbeiter gespürt, das tat gut! Im Nachgang habe ich eine wöchentliche Teamrunde eingeführt, in der wir auch Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit ansprechen können. Daran müssen wir uns auch immer wieder erinnern, ein Selbstläufer ist das nicht.
Mitarbeiter: Endlich hat sie uns mal zugehört – es war so wichtig zu spüren, dass ihr unsere Sorgen nicht egal sind! Wir haben aber auch verstanden, wie wir unserer Teamleiterin das Leben schwergemacht haben. Es gab so ein ungeschriebenes und unausgesprochenes Gesetz, dass man nicht nachfragt. So haben wir uns oft unnötig verrückt gemacht, wenn wir etwas nicht einordnen konnten. Außerdem verstehen wir jetzt besser, wie sie tickt und dass das nicht gegen uns gerichtet ist.
Geschäftsführung: Ich bin erleichtert, dass es in dem Team wieder funktioniert. Von der Mediatorin habe ich außerdem eine interessante Rückmeldung erhalten: Offensichtlich ist die Kultur des Bereichs noch mehr durch meinen Vorgänger geprägt, als ich das dachte. Ich werde das im Blick behalten und gegebenenfalls mit meinem Führungsstil an diesem Punkt ganz bewusst entgegenwirken.